EMVU-Langzeitmessungen

Automatisierte Langzeitmessungen komplettieren Momentanwertmessungen bei der Risikokommunikation

EMVU-Messungen sind ein wichtiger Bestandteil der Risikokommunikation mit der Öffentlichkeit bezüglich Funkaussendungen, da sie die Fakten für die Diskussion liefern. Die bisher üblichen Standortmessungen bilden nur die Situation zum momentanen Zeitpunkt ab. Die Bewertung wird außerdem dadurch erschwert, dass einige Funksignale nur kurzzeitig gesendet werden und moderne Technologien eine adaptive Leistungs- und Richtungssteuerung verwenden. Diese Probleme löst ein automatisches, kontinuierliches Monitoring an typischen oder kritischen Messpunkten mit aussagekräftigen Ergebnissen: eine normgemäße Erfassung über den gesamten Frequenzbereich, die die einzelnen Immissionen frequenzgenau zuordnet. Dadurch werden sowohl Auswertungen zu Schwankungen im Tages- und Wochenverlauf als auch zu längerfristigen Veränderungen, z. B. durch neue Technologien, ermöglicht und repräsentative, verlässliche Daten für die Risikokommunikation und Forschung geboten.

EMVU-Langzeitmessungen

Messtechnische Lösung

Der R&S®EMF-Monitor ist robust, zuverlässig und genau. Er erfasst als autonome Messstation die elektromagnetischen Immissionen lückenlos und frequenzgenau im vielen EMVU-Normen zugrunde liegenden Frequenzbereich von 9 kHz bis 3 GHz. Die hohe Dynamik umfasst sowohl starke als auch schwache Signale. Die frequenzselektive Feldstärkemessung erfolgt unabhängig von Einfallsrichtung und Polarisation und reicht von analog modulierten Signalen bis hin zu digitalen, gepulsten Breitband- oder Radarsignalen. Die Steuerung der Messung und der Signalanalyse basiert auf der bewährten EMVU-Software R&F®RFEX. Diese ermöglicht eine exakte Erfassung, Zuordnung und Auswertung der Immission gemäß Vorschriften (z. B. RegTP MV 09/EMF/3 im Falle des deutschen Monitoring-Netzwerks). Gleichzeitig kann die Messung ferngesteuert auf andere Standards oder spezielle Messaufgaben konfiguriert werden. Die Messergebnisse werden automatisch zu einem Server übertragen und stehen z. B. in Deutschland den Bürgern über das Internet zur Verfügung.

Applikation

Durch die Kombination voneinander und vom Boden entkoppelter Antennen (isotrope Rahmenantenne im unteren und isotrope E-Feld-Antenne im oberen Frequenzbereich) entfällt die individuelle Kalibrierung am Messort. Die Messung erfolgt mit dem Messempfänger R&S®ESPI, der durch seine Vorselektion in Kombination mit dem Vorverstärker gleichzeitig starke und schwache Signale erfasst. Der Messablauf selbst erfolgt über spezielle Funktionen der Software R&S®RFEX aus dem bewährten EMVU-Testsystem R&S®TS-EMF. Die Messung und Analyse bestehen aus sich zyklisch wiederholenden Einzelschritten (siehe Abbildung). Nach einer selbstständigen Empfindlichkeitsanpassung zur Vermeidung von Übersteuerung wird der gesamte Frequenzbereich gemessen. Hierbei können für jeden Teilfrequenzbereich unterschiedliche Einstellungen gewählt werden. Um sicherzustellen, dass in jedem Teilbereich Signale erfasst werden, wird ggf. die Messung mit höherer Empfindlichkeit wiederholt. Anschließend werden spezielle, vordefinierte Funkdienste mit angepasster Bandbreite und spezifischen Einstellungen gemessen, um auch diese komplexen Signale korrekt zu bewerten.

Nach der Auswertung und Datenreduktion wird mit Hilfe der Bandbreite die Plausibilität des Signals geprüft. Zusammen mit den Umwelt- und Systemstatusdaten werden die Messergebnisse übertragen. Die Zwischenschritte und Rohdaten für eventuelle spätere, detaillierte Untersuchungen können lokal gespeichert werden.

EMVU-Langzeitmessungen

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