R&S®SFU mit R&S®BCMux – Interoperabilitätstests von DVB-T2-Empfängern

Ihre Anforderung

DTG, NorDig, V & V and Digital Europe ¹⁾ haben Testspezifikationen für die Interoperabilitätsprüfung von DVB-T2-Empfängern definiert, die die Konformität mit dem DVB-T2-Standard sicherstellen sollen. Aufgrund der vielfältigen Parametrisierungsmöglichkeiten des Standards werden zum Beispiel allein im D-Book (DTG) über 180 DVB-T2-Empfängertests beschrieben. Für jeden Test sind DVB-T2-Parameter, wie L1-Modulation und Code Rate, zu konfigurieren. Testabhängig ist die zeitraubende und fehleranfällige Einstellung von bis zu 200 Parametern pro Setup erforderlich.

Ein falsch eingestellter Parameter kann zu einer ungültigen DVB-T2-Konfiguration führen und im Generator eine Meldung auslösen. Die Suche nach diesem Parameter ist äußerst zeitaufwendig. Ein falsch eingestellter Parameter kann ebenfalls zu einer gültigen DVB-T2-Konfiguration führen. Das Signal wird in diesem Fall ohne die Ausgabe einer Fehlermeldung erzeugt. Im günstigsten Fall wird das Testziel durch den falsch eingestellten nicht Parameter beeinflusst: Der Test wird dann zwar nicht gemäß Testspezifikation durchgeführt, eine eventuelle Abweichung des Empfängers wird jedoch erkannt. Im ungünstigsten Fall führt der falsch eingestellte Parameter zu verfälschten Testergebnissen.

¹⁾DTG: http://www.dtg.org.uk; NorDig: http://www.nordig.org;

V & V: http://www.dvb.org; Digital Europe: http://www.digitaleurope.org

Messtechnische Lösung

Das R&S®SFU mit DVB-T2-Echtzeitcoder erzeugt standardkonforme DVB-T2-Testsignale. Signalabhängig bietet es zwei Arten von Konfigurationsdateien, die beim Laden automatisch alle DVB-T2-Parameter gemäß den Anforderungen von DTG, NorDig, V & V und Digital Europe setzen.

Der T2-MI-Strom wird gewöhnlich im DVB-T2 Gateway erzeugt und enthält die Konfiguration des Modulators sowie Programmmultiplexdaten (Payload). Die im R&S®SFU enthaltene Software R&S®BCMux Broadcast Multiplexer übernimmt die Aufgabe eines DVB-T2-Gateways und erzeugt T2-MI-Ströme. Die erzeugten T2-MI-Ströme werden gespeichert und sind wiederverwendbar.

Bei der Auswahl der Eingangstransportströme für R&S®BCMux sollte der T2-MI-Ausgangsstrom nicht länger als der Eingangsstrom sein (Output File ▷ Max. File Size) und der Eingangsstrom sollte Daten für jede PLP enthalten.

Beispiel

Zur Konfiguration eines Tests, der die T2-MI-Schnittstelle verwendet, ist im Menü der Software R&S®BCMux (APPL ▷ BCMUX) die passende Konfigurationsdatei auszuwählen (FILE ▷ Recall Appl). Dabei werden alle DVB-T2-Parameter automatisch eingestellt. Erfordert der Test einen Transportstrom als Eingangsstrom, erscheint die folgende Meldung: BCMUX DVB-T2: INVALID INPUT FILE NAME. Der Anwender wählt dann im Konfigurationsbaum unter Input ▷ Select File einen Eingangsstrom (Format: TS, TRP oder T2TRP_C) aus.

Bei einer zu hohen Datenrate des ausgewählten Eingangsstroms wird die folgende Meldung ausgegeben: BCMUX DVB-T2: GATEWAY CONFIGURATION ERROR – CHECK STATUS LOG. Eine weitere Meldung im Menü „Control/Status“ gibt Aufschluss über den Fehler: Data processing error. Meldung: Number of cells used by all BB-Frames exceeds the available cells in the T2-Frame.

Das Menü „Output File“ zeigt an, wo der erzeugte T2-MI-Strom abgelegt wird; die Erzeugung des Stroms wird über die Generate-Taste gestartet.

Im Menü „TX“ (APPL ▷ TX) ist der Modulator auf DVB-T2 zu stellen (MODULATION ▷ Signal Source und Transmission Standard) und die T2-MI-Schnittstelle ist zu aktivieren (DIGITAL TV ▷ INPUT SIGNAL ▷ T2-MI Interface: On und T2-MI Source: Internal). Abschließend wird im Menü „TSGEN“ der erzeugte T2-MI-Strom ausgewählt.

Dank der vordefinierten Konfigurationsdateien können eine korrekte Konfiguration sichergestellt und wertvolle Zeit eingespart werden. Die Parameter sind jederzeit flexibel anpassbar.