Messtechnische Lösung
Rohde & Schwarz-Oszilloskope bieten eine leistungsstarke, einfach zu bedienende FFT-Analysefunktion zur Messung des Betrags der Frequenzkomponente. Der Benutzer kann gleichzeitig die zeitbereichsbezogenen Signale sehen und daher die unerwünschten spektralen Aussendungen den jeweiligen Zeitbereichsereignissen zuordnen. Das macht diese Oszilloskope zu leistungsfähigen Standalone-Geräten für die Messung der leitungsgebundenen Störungen von Leistungselektronik-Designs in einer frühen Entwicklungsphase. Nützlich ist dies besonders dann, wenn das F&E-Labor über keine Spezialgeräte wie EMI-Messempfänger verfügt, mit denen die Precompliance-Messungen während der Entwicklungsphase durchgeführt werden könnten.
Je früher die Frage der EMV-Konformität angegangen wird, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende des Entwicklungsprozesses Probleme auftreten. Die frühzeitige Erkennung von EMI-Problemen ermöglicht in der Regel eine weniger kostspielige und schnellere Behebung. Oszilloskope sind nicht nur unverzichtbare Geräte in der Hardware-Entwicklung und Systemprüfung, sie lassen sich auch als leistungsstarke Werkzeuge zur Überprüfung der Störaussendungen in Forschung und Entwicklung einsetzen.
Messaufbau
Zur Messung der leitungsgebundenen Aussendungen eines Netzteils wird eine Netznachbildung benötigt, die den Prüfling von der externen Spannungsversorgung entkoppelt. Zur Impedanzanpassung muss der koaxiale Ausgang der Netznachbildung über ein Koaxialkabel mit einer am Oszilloskop aktivierten Eingangsimpedanz von 50 Ohm mit dem Oszilloskop verbunden sein. Am Oszilloskop sind zur Messung des Spektrums die folgenden Schritte auszuführen:
- Aktivieren der FFT und Konfigurieren der Minimal- und Maximal-Frequenz sowie der Auflösebandbreite.
- Einstellen der vertikalen Empfindlichkeit im Zeitbereichsfenster, sodass der Eingangskanal nicht übersteuert wird, wenn der Prüfling eingeschaltet wird.
- Ausschalten der Spannungsversorgung des Prüflings für eine Referenzmessung. Dadurch wird sichergestellt, dass das Grundrauschen des Messaufbaus bekannt ist und nicht auf den Prüfling zurückgeführt wird.
- Wiedereinschalten der Spannungsversorgung und Durchführung einer Messung. Vergleich mit bekannten Grenzwerten des Prüflings für leitungsgebundene Aussendungen. Berücksichtigung einer möglichen zusätzlichen Dämpfung durch die Netznachbildung.