DVB-H

Der DVB-H-Standard EN 302 304 legt ein Übertragungssystem fest, das den effizienten Transport von Multimediadiensten über digitale terrestrische Rundfunknetze zu Mobilgeräten ermöglicht. Er verwendet verschiedene ETSI-Standards für digitales Fernsehen und benennt Funktionen und Parameter, die für die Bereitstellung DVB-H-konformer Dienste implementiert werden müssen.

Die konkreten Anforderungen an das DVB-H-System sind:

  • Als batteriegestütztes System muss das Übertragungssystem die wiederholte Abschaltung bestimmter Komponenten der Empfangskette ermöglichen, um die Batterielebensdauer zu verlängern.
  • Da die Zielgruppe mobile Nutzer sind, muss das Übertragungssystem einen effektiven Zugriff auf die DVB-H-Dienste ermöglichen, wenn die Empfänger zwischen Funkzellen wechseln.
  • Weil verschiedene Verwendungsszenarien vorgesehen sind (im Innenraum und im Freien, Fußgänger und Autofahrer), muss das Übertragungssystem ausreichend flexibel/skalierbar sein, um den Empfang von DVB-H-Diensten bei verschiedenen Geschwindigkeiten zu ermöglichen, während eine möglichst große Signalreichweite gewährleistet wird.
  • Da die Dienste außerdem in Umgebungen bereitgestellt werden können müssen, die starken anthropogenen Störquellen ausgesetzt sind, muss das Übertragungssystem über ein Mittel verfügen, um deren Auswirkungen auf die Empfangsqualität zu mildern.
  • Da DVB-H das Ziel hat, eine allgemeine Methode zur Verbreitung von Diensten für Mobilgeräte in verschiedenen Teilen der Welt bereitzustellen, muss das Übertragungssystem die Flexibilität aufweisen, um in unterschiedlichen Frequenzbändern und Kanalbandbreiten verwendet werden zu können.

Ein vollständiges DVB-H-System wird durch die Kombination von Elementen in der physikalischen und Sicherungsschicht sowie von Serviceinformationen definiert. Die folgenden Technologiebausteine werden für die Sicherungs- und physikalische Schicht genutzt:

Sicherungsschicht:

  • Zeitmultiplexverfahren, um den durchschnittlichen Stromverbrauch der Endgeräte zu reduzieren und einen glatten und nahtlosen Frequenzwechsel zu ermöglichen.
  • Zeitmultiplexverfahren, um den durchschnittlichen Stromverbrauch der Endgeräte zu reduzieren und einen glatten und nahtlosen Frequenzwechsel zu ermöglichen.
  • Vorwärtsfehlerkorrektur für Multiprotocol Encapsulation-Daten (MPE-FEC) zur Verbesserung des Träger-Rausch-Verhältnisses (C/N) und der Doppler-Performance in mobilen Kanälen sowie zur Erhöhung der Toleranz gegenüber Impulsstörungen.

Physikalische Schicht (im DVB-T-Standard EN 300 744 enthalten):

  • Signalisierung der DVB-H-Optionen mittels TPS-Bits für eine bessere und schnellere Service-Discovery; in den TPS-Bits wird außerdem eine Zellkennung übertragen, um mobilen Empfängern eine schnellere Signalabtastung und Verbindungsübergabe (Handover) zu ermöglichen.
  • 4K-Modus für einen optimalen Ausgleich von Mobilität und SFN-Zellengröße, so dass bei mittleren SFNs und sehr hohen Geschwindigkeiten der Einzelantennenempfang ermöglicht wird, was zu Flexibilität bei der Netzauslegung verhilft.
  • In-Depth-Symbol-Interleaver für die 2K- und 4K-Modi zur weiteren Verbesserung der Robustheit in mobilen Umgebungen, wo Impulsstörungen auftreten.

Weiterhin ist es wichtig festzustellen, dass die DVB-H-Daten aus IP-Datagrammen oder anderen Datagrammen der Netzwerkschicht bestehen, die in MPE-Abschnitte eingekapselt sind.

Weitere Informationen zu Verbesserungen im Zusammenhang mit DVB-H finden Sie in EN 300 744 (DVB-T-Standard).

Technologie-Überblick

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