Eva Bergbauer und Michael Klinger absolvierten erfolgreich ihr erstes Semester im Frühstudium.
Eva Bergbauer und Michael Klinger absolvierten erfolgreich ihr erstes Semester im Frühstudium.

Früh übt sich: Schnupperstudium als Orientierung

Studium ja oder nein? Eine wichtige Frage, mit der sich viele junge Menschen auseinandersetzen. Für Schüler der Oberstufe am Gymnasium besteht seit längerem die Möglichkeit eines Schnupperstudiums, das sogenannte Frühstudium. Im vergangenen Semester durften im Rahmen eines Pilotprojektes der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) erstmals neben den Gymnasiasten auch Jungfacharbeiter am Frühstudium teilnehmen. Eva Bergbauer und Michael Klinger aus dem Rohde & Schwarz-Werk Teisnach nahmen diese Chance wahr.

Das Pilotprojekt entstand in enger Abstimmung mit Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der THD, und Andrea Stelzl, Leiterin der MINT-Förderung, und ermöglicht Nachwuchskräften mit abgeschlossener Berufsausbildung den Zugang zum Frühstudium. „Ein Schnupperstudium ist eine Chance für junge Facharbeiter,“ erklärt Alexander Glasl, Ausbildungsleiter im Rohde & Schwarz-Werk Teisnach. „Mit einer abgeschlossenen Ausbildung und dreijähriger Berufserfahrung gibt es die Möglichkeit eines fachspezifischen Studiums – auch ohne Abitur.“

Das Frühstudium ist immer auf ein Semester beschränkt. Das heißt, die Teilnehmer besuchen ein Semester lang eine Vorlesung und dürfen am Ende die Klausur ablegen. Die erzielten Leistungen können sie sich in einem späteren Studium anrechnen lassen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass ein Nicht-Bestehen der Klausur keinerlei Konsequenzen hat. Es eignet sich optimal, um auszuloten, inwieweit man sich im späteren Berufsleben ein Studium zutraut.

Interessante Erfahrung

Eva Bergbauer und Michael Klinger arbeiten als Softwareentwickler im Teisnacher Werk. „Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, ein Informatikstudium an der THD zu beginnen,“ erzählt Eva Bergbauer. „Von daher war es sehr interessant, einmal hinein zu schnuppern.“ Die beiden besuchten Vorlesungen aus dem neuen Studiengang „Künstliche Intelligenz“. „Wir konnten nicht nur das Studieren an sich kennenlernen, auch die Inhalte waren sehr spannend,“ beschreibt Michael Klinger seine Erfahrungen. Eva Bergbauer konnte am Ende unter 50 Teilnehmern sogar als Prüfungsbeste abschließen.

Florian Baueregger, Leiter der Abteilung Software Engineering bei Rohde & Schwarz, zeigt sich zufrieden: "Unsere motivierten jungen Mitarbeiter haben sehr von diesem Semester an der THD profitiert. Für sie ist es die ideale Vorbereitung auf das spätere Informatikstudium." Aufgrund der flexiblen Arbeitszeitmodelle bei Rohde & Schwarz war es den beiden problemlos möglich, neben ihrer Anwesenheit im Betrieb zweimal pro Woche an den Online-Vorlesungen teilzunehmen.

Prof. Sperber zeigt sich zuversichtlich, dass die THD nach dem gelungenen Pilotversuch das Programm weiter intensivieren wird. Das Frühstudium wird den Jungfacharbeitern im Rohde & Schwarz-Werk in Zukunft auch in anderen Berufsrichtungen die Möglichkeit bieten, neben dem Arbeitsleben in ein Studium zu schnuppern. (sw)

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