R&S®Essentials | Grundlagen von digitalen Oszilloskopen und Tastköpfen
EMI-Fehlersuche mit Oszilloskopen verstehen
Eine mit Oszilloskopen oft durchgeführte Messung ist die EMI-Fehlersuche. Für eine fehlerfreie und aussagekräftige Analyse ist es wichtig zu verstehen, was sich hinter elektromagnetischen Störungen (EMI) und der EMI-Fehlersuche verbirgt und was man während der Messung beachten sollte.
Was ist EMI?
EMI steht für „Electromagnetic Interference“, also elektromagnetische Störung durch unbeabsichtigte und unerwünschte Hochfrequenz-Ausstrahlungen, die von einem Gerät erzeugt werden. Nahezu alle Geräte, die elektrisch betrieben werden, erzeugen zahlreiche Neben- oder Störaussendungen. Funkstörmessungen (EMI-Tests) sind wichtig, da diese Emissionen zu Problemen bei anderen elektrischen oder elektronischen Geräten führen können. Diese Probleme können relativ geringe oder lediglich ärgerliche Auswirkungen wie Mosaikeffekte am Bildschirm oder Audioartefakte nach sich ziehen. In einigen Fällen führten unerwünschte Aussendungen zu Sachschaden oder sogar zu Personenschaden und Todesfällen. Aus diesem Grund bestehen EMV-Verordnungen und -Normen in Bezug auf akzeptable Emissionspegel bei unterschiedlichen Frequenzen.
Die meisten Hersteller von elektrischen und elektronischen Geräten müssen Konformitätsprüfungen gemäß diesen Standards durchführen, und diese Tests werden oftmals in einer Schirm- oder Absorberkammer mit speziellen Antennen und Empfängern absolviert. Im Fall von Problemen sind zusätzliche Maßnahmen zur Erdung und Schirmung zwei gängige Wege, um unerwünschte Aussendungen zu reduzieren bzw. zu eliminieren.