Die Bedeutung von tiefem Speicher bei digitalen Oszilloskopen

Ein tiefer Speicher in einem digitalen Oszilloskop gewährleistet, dass lang andauernde Signalformen dank einer kontinuierlich hohen Abtastrate mit hoher Auflösung bis ins Detail erfasst werden können. Die Anwender können sich so darauf verlassen, dass sie „nichts verpassen“. Sie profitieren davon, dass sie längere Zeitabschnitte betrachten und rasch Signalanomalien oder wichtige Ereignisse entdecken können.

Oszilloskope von Rohde & Schwarz bieten die branchenweit beste Speichertiefe.
Oszilloskope von Rohde & Schwarz bieten die branchenweit beste Speichertiefe.

Ihre Anforderung

Embedded Designs sind ein integraler Bestandteil von heutigen Elektroniksystemen, die sowohl Analogsignale als auch Signale von seriellen und parallelen Bussen führen. Bei der Fehlersuche in solchen Designs sieht man sich oft mit der Herausforderung konfrontiert, gleichzeitig genügend Anteile von langsamen als auch schnellen Signalen mit ausreichender Auflösung zwischen den Abtastpunkten zu erfassen, um zoomen zu können und Signaldetails zu sehen. Eine genügend hohe Auflösung ist unabdingbar, um zu gewährleisten, dass keine wichtigen Signalereignisse verloren gehen, z. B. Störimpulse, Nadelimpulse oder andere Anomalien, die zu einer Fehlfunktion des Designs führen können.

Beziehung zwischen Speichertiefe und Abtastrate
Beziehung zwischen Speichertiefe und Abtastrate
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Messtechnische Lösung

Ein Oszilloskop mit tiefem Speicher löst dieses Problem. Der Zusammenhang zwischen Abtastrate, Aufzeichnungslänge und Aufzeichnungszeit wird in der Abbildung dargestellt.

Die maximal mögliche Aufzeichnungslänge für eine Erfassung wird durch die Speichertiefe des Oszilloskops bestimmt. Je tiefer der Speicher, desto höher kann die Abtastrate gewählt und beibehalten werden, auch wenn längere Zeitabschnitte erfasst werden. Dies wiederum führt zu exakteren und zuverlässigeren Messungen und mehr Vertrauen darauf, dass keine wichtigen Signalereignisse ausgelassen werden.

Anwendungsbeispiele

Bei der Analyse von langsamen Signalereignissen wie Transienten von Schaltnetzteilen oder Anlaufprozessen beim Einschalten von Platinen ist es unabdingbar, dass man längere Zeitabschnitte betrachten kann. Hohe Auflösung und folglich tiefer Speicher sind entscheidend, wenn man versucht, gleichzeitig schnelle und langsame Signale zu betrachten und die Signalinhalte zu korrelieren, z. B. analoge und digitale Komponenten von Embedded Designs. Ein weiteres Beispiel ist die Spektrumanalyse eines Signals: Die Frequenzauflösung hängt davon ab, wieviel Zeit für die Analyse verfügbar ist. Mehr Zeit bedeutet eine feinere Auflösung. Darüber hinaus gilt: Je höher die Abtastrate, desto höher ist die maximale Frequenz, die der Anwender sehen kann.

Single-Shot-Aufzeichnung versus segmentierte Aufzeichnung
Single-Shot-Aufzeichnung versus segmentierte Aufzeichnung
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Segmentierter Speicher: die Aufzeichnung auf relevante Signalelemente beschränken

Bei der Signalaufzeichnung mit einem segmentierten Speicher wird der zur Verfügung stehende Speicher in Abschnitte mit einer definierten Abtastpunktzahl aufgeteilt. Die Länge der Abschnitte wählt der Anwender in Abhängigkeit von den relevanten Teilen des Signals, z. B. die Paketlänge einer protokollbasierten Nachricht. Zum Triggerzeitpunkt werden die betreffenden Daten zusammen mit dem Triggerzeitstempel im Speicher abgelegt. Die Zeiträume ohne interessante Aktivitäten werden nicht erfasst. Folglich nutzen die Anwender den Speicher auf optimale Weise und zeichnen deutlich mehr relevante Daten auf als bei einer Single-Shot-Aufzeichnung.

History-Funktion: ein Blick in die Vergangenheit

Das Aufspüren der eigentlichen Fehlerursache ist oft erst durch den Blick in die Vergangenheit einer Signalsequenz möglich. Mit dem History-Modus des Oszilloskops lässt sich dies realisieren. Der Bediener kann die Erfassung jederzeit anhalten und unverzüglich die früheren Messdaten unter Ausnutzung der gesamten Gerätefunktionalität analysieren. Ein Zeitstempel pro Messkurve stellt dabei die zeitliche Zuordnung der Ereignisse sicher.

Viel mehr Speicher als Oszilloskope von Mitbewerbern
Viel mehr Speicher als Oszilloskope von Mitbewerbern
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Vergleich mit Mitbewerbern

Traditionell bieten Oszilloskope von Rohde & Schwarz bereits standardmäßig mehr Speicher als die Geräte von Mitbewerbern. Die Optionen für Speichererweiterungen bieten sogar einen noch größeren Vorteil.

Modell Speichertiefe Max. Speichererweiterung Segmentierter Speicher History-Modus
pro Kanal max. an einem
Kanal
R&S®RTO2000 50 Msample 200 Msample 2 Gsample (R&S®RTO-B110) Standard Standard
R&S®RTE1000 10 Msample 40 Msample 200 Msample (R&S®RTE-B2) Standard Standard
R&S®RTM2000 10 Msample 20 Msample - 460 Msample (R&S®RTM-K15) R&S®RTM-K15
R&S®RTB2000 10 Msample 20 Msample - 160 Msample (R&S®RTB-K15) R&S®RTB-K15
R&S®Scope Rider (R&S®RTH) 125 ksample 500 ksample - 50 Msample (R&S®RTH-K15) R&S®RTH-K15