20.10.2021

Johann Kraus ist Ehrenbürger der Marktgemeinde Teisnach

Der ehemalige Leiter des Rohde & Schwarz-Werks Teisnach, Johann Kraus, ist neuer Ehrenbürger der Marktgemeinde. Die Ernennungsurkunde überreichte ihm Bürgermeister Daniel Graßl anlässlich eines Ehrenabends am Technologiecampus.

Die Marktgemeinde Teisnach würdigt damit sein „langjähriges, verdienstvolles Wirken als Werkleiter von Rohde & Schwarz am Standort Teisnach.“ Kraus ist der insgesamt 13. und jüngste Ehrenbürger. Vor ihm hatten diese bedeutende Auszeichnung bereits drei Rohde & Schwarz-Manager erhalten: 1983 der mittlerweile verstorbene Firmenmitbegründer Dr. Hermann Schwarz, 1999 der ehemalige Teisnacher Werkleiter Johann Bühler und 2004 Friedrich Schwarz, damals Vorsitzender der Geschäftsführung.

Daniel Graßl: „Vom Produktionswerk zum Hightech-Standort“

In seiner Laudatio skizzierte Bürgermeister Daniel Graßl ein Bild der erfolgreichen Berufslaufbahn des Geehrten. Der Politiker nannte hier exemplarisch die „prächtige Weiterentwicklung des Standorts mit inzwischen 2000 Beschäftigten und 74 000 Quadratmetern Produktionsfläche.“ Einsatz, Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen und Weitblick waren hierfür erforderlich. Graßl: „Aus einem Produktionswerk ist ein Hightech-Standort geworden, der weit über die Landkreisgrenzen hinausstrahlt.“

Der Bürgermeister erwähnte außerdem den „brillanten Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Politik bei der Ansiedlung des Technologietransferzentrums der Technischen Hochschule Deggendorf in Teisnach im Jahr 2009.“ Rohde & Schwarz habe einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet.

Zusammenfassend sagte das Gemeindeoberhaupt: „Die gesamte Region profitiert von dem Top-Arbeitgeber Rohde & Schwarz. Johann Kraus hat sich dafür in besonderer Weise im Bayerischen Wald verdient gemacht. Die Ernennung zum Ehrenbürger ist ein symbolischer Akt der Wertschätzung für eine großartige Leistung.“

Rita Röhrl: „Willkommen im Kreis der Ehrenbürger“

Gratuliert hat dem 56-Jährigen auch die Regener Landrätin Rita Röhrl. Sie würdigte in ihrer Rede Rohde & Schwarz als Arbeitgeber, „der Arbeitsplätze sichert und zugleich Steuereinnahmen für die Region generiert, wovon andere nur träumen können.“ Insbesondere das enge Miteinander und große Vertrauen zueinander habe die Zeit von Johann Kraus als Werkleiter geprägt. Als ehemalige Teisnacher Bürgermeisterin war sie langjährige Wegbegleiterin des Geehrten: „Willkommen im Kreis der Ehrenbürger des Marktes Teisnach. Du hast es wahrlich verdient“, sagte Röhrl abschließend.

Bernd Sibler: „Vom Lehrling in die Bereichsleitung“

Staatsminister Bernd Sibler verband die „Erfolgsgeschichte von Rohde & Schwarz“ eng mit der Person Johann Kraus. Eine berufliche Karriere vom Lehrling in die Bereichsleitung des Unternehmens sei bemerkenswert. Insbesondere die Bodenständigkeit im Umgang mit den Mitarbeitenden und das gleichzeitige Streben nach immer neuen Möglichkeiten fasziniere ihn.

Christian Leicher: „Stillstand war nie eine Option“

Christian Leicher, Vorsitzender der Geschäftsführung, unterstrich in seinem Grußwort die enge Verbundenheit zwischen Rohde & Schwarz und der Marktgemeinde Teisnach. Äußeres Zeichen seien die inzwischen vier Ehrenbürger, die ihre Wurzeln im Technologiekonzern haben. Johann Kraus verkörperte während seiner Managerzeit in Teisnach immer das Motto „geht nicht, gibt´s nicht.“ Leicher: „Stillstand war nie eine Option, vielmehr sind die Teisnacher immer offen für Veränderungen.“ Nach über 50 Jahren Werksgeschichte habe sich der Standort zu einem Systemlieferanten mit Leidenschaft entwickelt. An dieser verkörperten Leidenschaft habe Johann Kraus einen maßgeblichen Anteil, sagte Leicher.

Johann Kraus: „Ehrung für alle Kolleginnen und Kollegen“

Johann Kraus war sichtlich gerührt, als er ans Rednerpult trat. „Mir fehlen schlicht die Worte“, gestand er in diesem „emotionalen Moment“. Sein erster Dank richtete sich an die Familie, die ihm in den 40 Jahren Berufsleben immer den Rücken gestärkt habe. Den ehemaligen Werkleitern Johann Bühler und Reinhard Fischl dankte er für die großartige Unterstützung.

In der Kommunikation mit den Bereichs- und Konzernleitungen habe er „viel Energie gespürt und gelernt, als Unternehmer zu denken.“ In der Zusammenarbeit versuchte er immer auf Augenhöhe zu agieren und die Stärken jedes einzelnen zu fördern. „Ich habe das Glück, in einer tollen Firma zu arbeiten, die Verantwortung überträgt und Freiräume gibt.“ Für Johann Kraus sind die Mitarbeitenden das entscheidende Gut einer Firma. „Ich widme die Auszeichnung allen Kolleginnen und Kollegen, für die ich stellvertretend die Ehrung entgegengenommen habe.“

Wissenswertes

1981 begann Johann Kraus, inzwischen stellvertretender Bereichsleiter Operations und seit 40 Jahren bei Rohde & Schwarz beschäftigt, seine Ausbildung zum Feinmechaniker im Werk Teisnach. 1999 wechselte der Diplom Betriebswirt in die Werkleitung und von 2004 bis 2020 leitete der 56-Jährige eigenverantwortlich den Standort. In dieser Zeit engagierte er sich zusätzlich in der Geschäftsführung der R&S-Werke in Vimperk (Tschechien) und Malaysia. Seit Juli 2020 ist Johann Kraus in der Bereichsleitung für alle Produktionswerke des Münchner Technologiekonzerns zuständig. (gi)