REsteht für die Widerstandslast der Schutzerde (< 10 mΩ). Rshieldist der Abschirmungswiderstand des Tastkopfkabels (etwa 30 mΩ). RTist der Leiterwiderstand des Hosts (max. 167 mΩ) und RCist der Widerstand des eingesteckten Steckers (max. 30 mΩ). Sowohl für RTals auch RCsind in der USB 3.2-Spezifikation in Kapitel 11.4.2 Maximalwerte festgelegt (siehe Tabelle unten). RT und RCbilden zusammen mit REund Rshieldeinen Stromteiler für den Massestrom im USB-Flashlaufwerk, wenn der blau dargestellte Masseanschluss in der Tastspitze verbunden ist. Im Folgenden wird der Einfluss des Netzes abgeschätzt, und es wird davon ausgegangen, dass im konkreten Fall ein Drittel des zulässigen Maximalwerts für RTund RCerreicht werden. Dies bedeutet, dass die Werte ungefähr denen von REoder Rshieldentsprechen.
Der signifikante Gleichstrom ist mit IVDDbezeichnet und fließt durch die Koaxialabschirmung des Tastkopfs. Unter der Annahme, dass aus den Daten des USB-Treibers ein Versorgungsstrom von 500 mA entnommen wird, wird der Strom durch den Tastkopf und das Oszilloskop auf 300 mA geschätzt, woraus sich ein IR-Abfall von 9 mV entlang der Abschirmung des Tastkopfkabels ergibt.
Da der Verstärker in der Tastkopfspitze auf die lokale Masse und der Oszilloskopeingang auf die gemeinsame Masse bezogen ist, beträgt der Potenzialunterschied zwischen der Spitze und dem Gehäuse 9 mV. Dies mag gering erscheinen, aber der Tastkopf dämpft je nach vertikaler Skala mit 10:1 oder 2:1. Hier multipliziert die Software alle Spannungen von den Eingängen mit angeschlossenem Tastkopf mit dem Kehrwert der Dämpfung, und aus 9 mV Differenz werden bei 10:1-Dämpfung 90 mV.
Dieser Effekt schlägt sich im Differenzsignal nieder, da das Signal im Tastspitzenverstärker von einem Differenzsignal in ein massebezogenes Signal umgewandelt wird, wobei der lokale Massebezug des Tastkopfs und die 9 mV-Potentialverschiebung später hinzugefügt werden.
Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass der Analog-/Digitalwandler (ADC) im Oszilloskop-Signalpfad auf die gemeinsame Masse bezogen ist, während der ADC im ProbeMeter auf die lokale Masse des Prüflings bezogen ist. Daraus erklärt sich der beobachtete Unterschied der Gleichtaktspannungen (6 mV gegenüber 137 mV).