Ihre Anforderung
10BASE-T1S Ethernet ermöglicht die Integration von verschiedenen Sensoren in ein Automotive-Ethernet-Fahrzeugbordnetz, beispielsweise Nahbereichsradar-Sensoren für die Erkennung von toten Winkeln oder Ultraschallsensoren für den Parkassistent. Für einen zuverlässigen Betrieb dieser Funktionen muss die Datenübertragung über 10BASE‑T1S Ethernet zu jeder Zeit und in allen klimatischen Umgebungen sichergestellt sein. Die Funktionalität muss während der Entwicklung und in der Produktion getestet werden. Ausschließlich 10BASE-T1S-Ethernet-Schnittstellen, welche die Konformitätsprüfungen gemäß IEEE 802.3cg erfolgreich bestanden haben, können in Fahrzeugen installiert werden. Folglich benötigen Fahrzeughersteller und ihre Zulieferer Messtechnik, mit der diese Tests rasch und zuverlässig durchgeführt werden können.
Hintergrund
Automotive-Ethernet ermöglicht mit seiner Single-Twisted-Pair-Netzwerktechnologie eine schnelle und kostengünstige Datenkommunikation in Fahrzeugen. Somit können elektronische Steuergeräte (ECU), eine breite Palette an Sensoren, Rückfahrkameras und weitere Geräte in Fahrzeugbordnetze integriert werden. Mit dem neuen Standard IEEE 10BASE‑T1S lassen sich Geräte per Multi-Drop-Konfiguration besonders einfach in Automotive-Ethernet einbinden. Im Gegensatz zur Sterntopologie von 100BASE-T1 werden keine zusätzlichen Switches benötigt, der Verkabelungsaufwand ist geringer. Fahrzeugbussysteme wie CAN oder LIN lassen sich durch 10BASE‑T1S einfach ersetzen. Gateways zur Verbindung verschiedener Bussysteme werden überflüssig. 10BASE-T1S kommuniziert im Halbduplex-Modus über ein verdrilltes Leitungspaar und ermöglicht eine Datenübertragung mit 10 Mbit/s. Eine Datenkollision, verursacht durch das gleichzeitige Senden mehrerer Geräte, wird durch die Kollisionsvermeidung auf der Bitübertragungsschicht PLCA (Physical Layer Collision Avoidance) verhindert. Zur Schnittstellenverifizierung sind im Standard IEEE 802.3cg Konformitätsprüfungen mit sechs Testfällen spezifiziert.