8. Geschwindigkeitsoptimierung

Unter Geschwindigkeitsoptimierung verstehen wir im Kontext von Fernsteueranwendungen die möglichst schnelle Durchführung einer Messaufgabe, aber dennoch mit zuverlässigen und reproduzierbaren Ergebnissen.

Die VISA Trace Tools, die in Kapitel 3 – VISA und VISA-Toolserwähnt wurden, liefern Informationen, welche Operationen viel Zeit beanspruchen. Ihre Protokolle enthalten Zeitstempel, die Sie zur Berechnung der Dauer von Messaufgaben verwenden können.

Bevor Sie mit der Geschwindigkeitsoptimierung beginnen, sollten Sie immer den Overhead Ihrer Anwendung im Verhältnis zur Messdauer berücksichtigen. Wenn beispielsweise die Erfassungszeit eines Oszilloskops 2 ms beträgt, bewirkt eine Reduzierung des Gesamt-Overheads von 5 ms auf 3 ms eine Beschleunigung um etwa 30 %. Wenn die Erfassungszeit jedoch ganze 2 Sekunden beträgt, führt die gleiche Overhead-Reduzierung nur zu einem vernachlässigbaren Geschwindigkeitsgewinn von 0,1 %.

Tipps zur schnelleren Durchführung von Messaufgaben:

  • Opfern Sie niemals die korrekte Messsynchronisation für einen Geschwindigkeitsgewinn. Am Ende wird es Sie mehr Zeit kosten, Probleme zu beheben und Messungen zu wiederholen, als gleich beim ersten Mal ordentlich zu messen.
  • Wenn Sie mehr als ein Messgerät in Ihrem Testaufbau haben, können Sie mehrere Vorgänge parallelisieren. Sie können beispielsweise Signalgenerator und Oszilloskop parallel anordnen und erst vor einer Erfassung synchronisieren.
  • Führen Sie keine Gerätefehlerprüfung in Schleifen mit vielen Wiederholungen und kurzen Erfassungszeiten (weniger als 10 ms) durch. Wenn Sie Gerätetreiber verwenden, schalten Sie die Fehlerprüfung vor der Schleife aus und nach der Schleife wieder ein.
  • Schalten Sie die Anzeige des Geräts aus, nachdem Sie sämtliche Fehler Ihrer Anwendung behoben haben. Davon profitiert in der Regel die Performance des Geräts.
  • Vermeiden Sie das Auslesen ganzer Messkurven oder Signalformen. Rohde & Schwarz Geräte bieten viele Möglichkeiten zur Auswertung von Messkurven/Signalformen. Sie benötigen etwa nicht jeden Punkt einer Oszilloskop-Signalform, um Frequenz, Amplitude oder Pulsanstiegszeit auszuwerten. Das Gerät stellt spezielle Messungen für solche Parameter bereit.
  • Verwenden Sie die Mittelungs- oder Maxhold-Funktion des Geräts für Messkurven und Signalformen, anstatt die entsprechenden Operationen in Ihrer Anwendung auszuführen. Dies spart Zeit für die Datenübertragung und reduziert den Overhead für die Auslösung der Messung.
  • Verwenden Sie Grenzwertlinien und Maskenfunktionen für Fälle, in denen nur einfache Pass/Fail-Kriterien bewertet werden müssen. Es ist nicht erforderlich, die gesamte Messkurve zu übertragen und in Ihrer Anwendung auszuwerten.
  • Die Geräte von Rohde & Schwarz sind zur parallelen Befehlsverarbeitung fähig. Stellen Sie immer zuerst den Parameter ein, der die längste Zeit benötigt. Es ist beispielsweise schneller, zuerst das mechanische Dämpfungsglied eines Spektrumanalysators und dann die Mittenfrequenz und Auflösebandbreite einzustellen als umgekehrt.
  • Kombinieren Sie mehrere SCPI-Befehle (durch Semikolons getrennt) zu einer Zeichenfolge, um sie an das Gerät zu senden. Dies ist effizienter, als jeden Befehl einzeln zu senden. Darüber hinaus kann das Gerät so die optimale Ausführungsreihenfolge der Befehle bestimmen. Mit dem folgenden Beispiel werden die bereits erwähnten drei Parameter eines Spektrumanalysators eingestellt – mechanisches Dämpfungsglied, Mittenfrequenz, Auflösebandbreite: INP:ATT 50;:FREQ:CENT 2GHz;:BWIDth 5MHz

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