Konfiguration des Netzgeräts
Die Netznachbildung muss zwischen dem Messobjekt und dem externen Netzgerät angeschlossen werden, um die leitungsgebundenen Störaussendungen eines Netzgeräts zu messen. Zur Impedanzanpassung muss der koaxiale Ausgang der Netznachbildung über ein Koaxialkabel mit einer am Oszilloskop aktivierten Eingangsimpedanz von 50 Ω mit dem Oszilloskop verbunden sein. Am Oszilloskop müssen für die Messung des Spektrums folgende Schritte durchgeführt werden:
- Aktivieren Sie die FFT-Funktion und konfigurieren Sie die maximale und minimale Frequenz sowie die Auflösebandbreite.
- Stellen Sie die vertikale Empfindlichkeit im Zeitbereichsfenster ein, um eine Übersteuerung im Eingangskanal zu verhindern, wenn das Messobjekt eingeschaltet wird.
- Schalten Sie für eine Referenzmessung die Spannungsversorgung des Messobjekts aus. Damit wird das Grundrauschen des Messaufbaus, das nicht vom Messobjekt stammt, aufgezeigt.
- Schalten Sie die Spannungsversorgung wieder ein und führen Sie eine Messung durch. Vergleichen Sie das Ergebnis mit für das Messobjekt bekannten Grenzwerten für leitungsgebundene Störungen an beiden Stromversorgungsleitungen. Berücksichtigen Sie eine mögliche zusätzliche Dämpfung durch die Netznachbildung.
Fallstudie – Leistungsfähigkeit einer selbstgebauten DC-Netznachbildung
Die beiden Screenshots unten zeigen eine Messung leitungsgebundener Störaussendungen mit dem R&S®RTO2064 Oszilloskop in Kombination mit einer normgerechten, marktgängigen Netznachbildung und der selbstgebauten Netznachbildung von Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG.
Kanal 1 und Kanal 2 zeigen die gemessenen Zeitbereichssignale an den positiven und negativen Anschlüssen der Netznachbildung. Die Netznachbildung dämpft diese Signale um einen Faktor von 10 dB. Dies muss beim Vergleich mit den Störaussendungsgrenzwerten berücksichtigt werden. Die Math-Kanäle M3 und M4 zeigen das Spektrum in dBμV an der Eingangsklemme des Messobjekts an. Das am Eingang des DC/DC-Wandlers erzeugte Rauschspektrum ist deutlich sichtbar.
Die Messungen leitungsgebundener Störaussendungen mit der Netznachbildung von Würth zeigen, dass das Max-Hold-Spektrum auf der Eingangsleitung über das gesamte Frequenzspektrum sehr nahe bei den Ergebnissen der marktgängigen Netznachbildung liegt.