Einfache Messung der Außerbandaussendungen von Fernsehsendern

Ihre Anforderung

Bei Inbetriebnahme, Wartung und Service müssen die wesentlichen Betriebsparameter eines Fernsehsenders geprüft werden. Besonders anspruchsvoll ist dabei die Messung der Außerbandaussendungen, d. h. der Signalanteile in den Nachbarkanälen des Senders. Die Spezifikationen für die Messung sind bei Hoch- und Kleinleistungssendern ähnlich. Da Kleinleistungssender jedoch oft an schwer zugänglichen Orten stehen, ist ein tragbares Messgerät von großem Vorteil.

Messtechnische Lösung

Die Transducer-Messfunktion des R&S®ETH Handheld TV Analyzers erlaubt die Messung der Außerbandaussendungen ohne eine teure und unhandliche Bandsperre. Vordefinierte Grenzwertlinien für die Spektrummasken machen die Auswertung der Messung sehr komfortabel.

Das kompakte und tragbare Gerät bietet zudem einen Spektrumanalysator, Netzwerkanalysator, Leistungsmesser und für ausgewählte Fernsehstandards sogar einen kompletten Messempfänger. Damit werden beispielsweise für DVB-T und ISDB-T alle notwendigen Abnahmemessungen am Sender unterstützt.

Applikation

Die einschlägigen Testspezifikationen für digitale Fernsehsender fordern üblicherweise die folgenden Messungen:

• Ausgangsleistung
• MER-Wert des OFDM-Signals und der Einzelträger
• Bitfehlerverhältnis
• Außerbandaussendungen

Zwischen den Sendeverstärkern und dem Maskenfilter des Senders befindet sich ein Messrichtkoppler mit Messpunkten für die vorlaufende und die reflektierte Leistung. Alle oben genannten Messungen können mit dem R&S®ETH direkt am Messpunkt für die vorlaufende Leistung gemessen werden – mit Ausnahme der Außerbandaussendungen. Diese müssen hinter dem Maskenfilter gemessen werden.

Die Anforderungen sind dafür allerdings so hoch, dass selbst Spektrumanalysatoren der Spitzenklasse sie nur nachweisen können, wenn das Sendesignal mithilfe einer Bandsperre unterdrückt wird. Abhilfe schafft hier die Transducer-Funktion des R&S®ETH, die das gemessene Spektrum mit einem Transducer-Faktor multipliziert.

Die Transducer-Messfunktion ist eine neue Funktion, die einen gemessenen Frequenzgang als Transducer speichert, um bei späteren Messungen darauf zurückgreifen zu können. Für diese Aufgabe wird ein R&S®ETH mit Mitlaufgenerator (Modell .14 oder Modell .18) benötigt.

Die Messung umfasst die folgenden Schritte:

1. Im Netzwerkanalysator-Modus wird die Filterkurve des Maskenfilters im Nutzkanal und in seinen beiden Nachbarkanälen gemessen.

2. Die Funktion „Save as Transducer“ wandelt die gemessene Filterkurve in einen Transducer-Datensatz mit Messpunkten im gemessenen Frequenzbereich um. Der Maskenfilter ist ein passives Element, dessen Verhalten sich zeitlich nicht ändert. Daher muss die Messung nur einmal durchgeführt werden und der gespeicherte Transducer kann immer wieder verwendet werden, auch in R&S®ETH-Modellen ohne Mitlaufgenerator.

3. Zur Messung der Außerbandaussendungen wird der R&S®ETH an den Messrichtkoppler angeschlossen.

4. Die Aktivierung des speziell dafür vorgesehenen zweiten Transducers mit dem zuvor erfassten Datensatz hat zur Folge, dass das angezeigte Spektrum und die gemessene Signalleistung den tatsächlichen Werten hinter dem Maskenfilter entsprechen.

5. Die Funktion „Limit Lines“ des R&S®ETH blendet die zulässigen Grenzwerte für die Spektrumsmaske des Fernsehsignals ein. Der R&S®ETH prüft fortlaufend, ob die Grenzwerte eingehalten werden, und zeigt dementsprechend „pass“ oder „fail“ sofort an. Die Grenzwerte für kritische und unkritische Masken sind vordefiniert und können einfach geladen werden.

Alle beschriebenen Schritte können mit nur einem Gerät durchgeführt werden, dem R&S®ETH. Eine Datenbearbeitung am PC ist nicht notwendig. Der R&S®ETH Handheld TV Analyzer erlaubt damit die vollständige Prüfung eines DVB-T- oder ISDB-T-Senders, einschließlich der Außerbandaussendungen – einfach, mit hoher Genauigkeit und ohne externes Zubehör.