Civil air traffic control

Mehr Sicherheit in der Flugsicherung

Option zur Erfassung von Doppelaussendungen (DSiT) in der Flugsicherung für die R&S®Series4200 Funkgeräte

Mehr Sicherheit in der Flugsicherung

Ihre Anforderung: Sicherheit im Luftverkehr

„Cleared for take-off, runway one six.“

Die Sicherheit von Hunderten oder mehr Leuten kann von der korrekten Kommunikation von nur wenigen Worten abhängen. Gleichermaßen kann fehlende Kommunikation ihre Sicherheit gefährden.

Der Luftverkehr ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens geworden. Eines der obersten Ziele der Flugsicherungsbehörden besteht in der Sicherstellung des höchstmöglichen Sicherheitsniveaus für die Passagiere. Die Sicherheit der Passagiere hängt wiederum in hohem Maße von zuverlässigem Sprechfunk zwischen Fluglotsen und Piloten ab.

In den letzten Jahren fand ein dramatischer Zuwachs im Luftverkehr statt. Dieser Zuwachs führte zu einem höheren Komplexitätsgrad bei der Flugsicherung. Die zu jeder Zeit gestiegene Anzahl an Flugzeugen sowohl in der Luft als auch am Boden erhöht ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Piloten gleichzeitig sprechen.

Normalerweise erkennt ein erfahrener Fluglotse selbständig, wenn zwei Piloten sprechen. Es gibt allerdings Situationen, bei denen sogar der Lotse nicht merkt, dass ein anderer Pilot gesprochen hat. Solche Situationen stellen ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko dar und ereignen sich öfter, als es die meisten Zivilluftfahrtbehörden wahrnehmen. Die jüngsten Ereignisse in Zürich und Leipzig sind Beispiele für potentielle Sicherheitsbedenken, die durch solche Kommunikationsunterbrechungen verursacht wurden. EUROCONTROL hat dies ebenfalls als Problem anerkannt, das gelöst werden muss.

Lösung von Rohde & Schwarz

Um solche sicherheitskritischen Situationen zu vermeiden, sollte die Lösung idealerweise den Fluglotsen alarmieren, sobald Signale von mehr als einem Flugzeug zur gleichen Zeit auf demselben Sprachkanal empfangen wurden. Die R&S®Series4200 Funkgeräte verfügen über die Fähigkeit zur Erfassung von Doppelaussendungen (DSiT) und stellen dem Lotsen damit diese Funktionalität zur Verfügung.

Die DSiT-Funktionalität besteht aus einem Algorithmus, der auf dem Funkempfänger läuft und permanent das Spektrum der ankommenden Signale überwacht. Sobald der Empfänger entdeckt, dass sich mehr als ein Träger auf dem Funkkanal befindet, gibt er eine Warnung aus, um den Lotsen zu informieren. Der Lotse wird darauf aufmerksam gemacht, dass zwei unterschiedliche Rufe empfangen wurden und kann dementsprechend handeln.

Detailansicht der grafischen Bedienoberfläche des VCS-4G
Detailansicht der grafischen Bedienoberfläche des R&S®VCS-4G: Das Frequenzkästchen blinkt gelb, um optisch anzuzeigen, dass eine gleichzeitige Übertragung vorliegt.
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Integration des Sprachvermittlungssystems

Die Information über ein DSiT-Ereignis kann in das Sprachvermittlungssystem (VCS) verschiedener Anbieter, einschließlich des R&S®VCS-4G, integriert werden. Der Screenshot unten veranschaulicht, wie das DSiT-Ereignis auf dem R&S®VCS-4G angezeigt wird. Die Information über ein DSiT-Ereignis kann in verschiedenen Formaten an den Lotsenarbeitsplatz des Sprachvermittlungssystems gesendet werden.

Geringe Frequenzdeltas
Geringe Frequenzdeltas
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Und so funktioniert es

Keine zwei Sender arbeiten genau auf derselben Frequenz. Die Sender weisen immer geringe Deltas von der vorgesehenen Frequenz auf. Der DSiT-Algorithmus (Patent angemeldet) kann diese Differenzen entdecken. Dabei werden gleichzeitig extrem ausgeklügelte Analysetechniken eingesetzt, um Fehlalarme zu vermeiden.

Weiteres Vorgehen

Wenn Sie sich für die neue R&S®Series4200-Funktionalität interessieren, wenden Sie sich bitte an Ihren Rohde & Schwarz-Vertriebspartner vor Ort, um sich die gesamte Funktionalität vorführen zu lassen. Die Experten von Rohde & Schwarz unterstützen Sie bei der Implementierung dieser Funktionalität in Ihrer Flugsicherungsumgebung.

Typisches Szenario

Zwei Flugzeuge warten auf einem Flughafen an einem Tag mit eingeschränkter Sicht auf die Freigabe, sich auf der Startbahn für den Start einzureihen. Flugzeug A ist von der Empfangsfunkstelle weiter entfernt als Flugzeug B. Das vom Flugzeug A empfangene Signal ist schwächer als das vom Flugzeug B empfangene Signal, da die Distanz zum empfangenden Funkgerät größer ist und sich Gebäude im HF-Pfad befinden. Und zwar um so viel, dass der Lotse eine eventuell auftretende Doppelaussendung in der Tat nicht hören kann.

Der Lotse erteilt Flugzeug B die Freigabe, auf die Startbahn zu rollen und zu starten. Aufgrund ähnlich klingender Rufzeichen interpretieren beide Flugzeuge die Freigabe als ihre eigene und bestätigen dem Lotsen die Freigabe mit einem Readback. Der Lotse jedoch hört den Readback nur von Flugzeug B und realisiert nicht, dass Flugzeug A fälschlicherweise annimmt, dass es eine Freigabe für dieselbe Startbahn erhalten hat. Beide Flugzeuge bewegen sich nun für den Start auf die Startbahn.

Ein Lotse, der einen R&S®Series4200-Empfänger mit DSiT-Funktionalität verwendet, wäre andererseits unverzüglich alarmiert worden, dass eine Doppelaussendung stattgefunden hatte. Dadurch wird eine potentiell gefährliche Situation vermieden.

Typisches Szenario einer Doppelaussendung
Typisches Szenario einer Doppelaussendung
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