Anwendung
Ein DC/DC-Schaltwandler in Vollbrückentopologie mit synchroner Gleichrichtung verdeutlicht das Prinzip der Track-Funktion. Der isolierte Wandler arbeitet mit einer Schaltfrequenz von 100 kHz und wandelt eine Eingangsspannung von 48 V in eine Ausgangsspannung von 12 V um. Der Ausgangsstrom ist auf maximal 8 A eingestellt und der Lastsprung wird mit einer elektronischen Last generiert.
Gerätekonfiguration
Bevor die Lastsprünge am Ausgang des Wandlers durchgeführt werden, müssen mehrere Aufgaben erledigt werden, um den positiven Tastgrad als Track Waveform darstellen zu können:
- Eine Kanalkonfiguration mit einer Tastkopfauswahl
- Definition eines Triggers zum Erfassen von Lastsprungereignissen am Reglerausgang
- Aktivierung der Messfunktion für den positiven Tastgrad und Definition der Referenzspannungs-Prozentwerte (z. B. 20 %, 50 %, 80 %)
- Festlegung einer ausreichenden Abtastrate ≥100 Msample/s zur präzisen Messung eines PWM-Signals mit scharfen Flanken
- Festlegung einer ausreichenden Aufzeichnungslänge zur Erfassung einer kompletten Sequenz (mindestens ein Stromsprung nach oben und ein Stromsprung nach unten)
- Aktivierung der Track-Funktion im Mess-Untermenü und Optimierung der vertikalen Skalierung
Messung der Lastsprungantwort
Nachdem die Einstellungen vorgenommen wurden, konfigurieren Sie die elektronische Last so, dass ein Lastsprung zwischen einem niedrigen Stromwert (20 % der maximalen Last) und einem hohen Stromwert (80 % der maximalen Last) stattfindet. Sobald der Trigger eine gültige Triggerbedingung erkennt, erscheinen die Signalformen auf dem Bildschirm, wie in Abbildung 3 dargestellt. Das obere Fenster zeigt die Erfassung von zwei Lastsprüngen in entgegengesetzter Richtung. Die Ausgangsspannung wird auf Kanal 1 und der Ausgangsstrom auf Kanal 2 gemessen. Das PWM-Steuersignal (Kanal 3) und die Track Waveform für den positiven Tastgrad werden ebenfalls angezeigt.
Das Zoomfenster zeigt, dass die Ausgangsspannung nur etwa 300 μs lang abfällt, bevor sie wieder den statischen Zustand erreicht. Die Abweichung zwischen den Lastzuständen von 20 % und 80 % im stabilen Betrieb beträgt, gemessen mit der Cursor-Funktion, nur 2,4 Millivolt. Die Track Waveform zeigt einen anderen Pegel (26 % statt 24 %), nachdem der Wandler in den stabilen Betrieb übergegangen ist. Die Abweichung zeigt einen Effekt, der nicht den in Abbildung 2 beschriebenen Erwartungen entspricht: Gemäß Definition und Theorie sollte der Tastgrad unabhängig vom Laststrom sein.
Aus der Regelungstheorie ergibt sich jedoch, dass die Abweichung von 2 % auf höhere Leitungsverluste zurückzuführen ist, die durch einen erhöhten Ausgangsstrom verursacht werden. Diese erhöhten Verluste entstehen vornehmlich im Transformator und im Ausgangsgleichrichter. Um diese zusätzlichen Verluste auszugleichen, muss der positive Tastgrad erhöht werden. Hier kommt die Track-Funktion ins Spiel, die die Durchführung dieser komplexen Messaufgabe ermöglicht.