Lösung von Rohde & Schwarz
Die R&S®SMBV100B und R&S®SMW200A GNSS-Simulatoren können mit einer GNSS-Echtzeitschnittstellen-Option ausgestattet werden. Diese ermöglicht eine einfache Integration in ein HIL-Testsystem, um das Messobjekt mit GNSS-Signalen zu versorgen. Abb. 2 zeigt einen typischen HIL-Messaufbau mit einem R&S®SMBV100B.
Einfache Integration dank flexibler Schnittstelle
Um innerhalb des Messaufbaus maximale Flexibilität zu erreichen, lassen sich Fernsteuerbefehle über eine LAN-, USB- oder GPIB-Schnittstelle übertragen. Trajektoriendaten werden mit Hilfe von SCPI- bzw. UDP-Befehlen an den GNSS-Simulator gesendet. Der GNSS-Simulator akzeptiert Echtzeit-Trajektoriendaten mit sechs Freiheitsgraden (DOF) einschließlich Daten zu Empfängerposition, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Fluglage (Gieren, Nicken und Rollen). Die Aktualisierung der Position erfolgt mit einer schnellen Update-Rate von bis zu 100 Hz. In Verbindung mit der niedrigen Latenz des R&S®SMBV100B (bis minimal 20 ms) werden eine geringe Latenz des Gesamtsystems und eine hohe Verarbeitungs- und Signalgenauigkeit erreicht.
Bei einer HIL-Simulation ist eine exakte Synchronisation aller Geräte unabdingbar. Die GNSS-Simulatoren von Rohde & Schwarz liefern ein 1-PPS- (Sekundenpuls) bzw. 10-PPS-Signal, um eine zuverlässige Zeitsynchronisation mit dem HIL-Simulator sicherzustellen. Für eine komfortablere Bedienung und einen optimierten Aufbau bieten die GNSS-Simulatoren umfassende Statistik- und Fehlersuchfunktionen.
Tests unter realistischen Bedingungen
Die GNSS-Simulatoren von Rohde & Schwarz unterstützen eine große Anzahl an GNSS-Kanälen (bis zu 144) sowie Mehrkonstellations- und Mehrfrequenzkonfigurationen, sodass sich auch die komplexesten Testszenarien erzeugen lassen. Die simulierte Bewegung wird kontinuierlich in Echtzeit angepasst. Zusätzlich lassen sich die Sichtbarkeit der Satelliten und die Leistungspegel spontan ändern. Somit stehen im Rahmen von Systemtests zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise die Modellierung von abgeschatteten und blockierten GNSS-Signalen.
Um die Simulationen so realistisch wie möglich zu gestalten, kann der GNSS-Simulator die Position, die Ausrichtung und den Typ der Antenne berücksichtigen. Die Antennenposition lässt sich in allen sechs Freiheitsgraden konfigurieren. Signaldämpfung und Abschattungen, die sich aus der Montageposition der Antennen ergeben, können vom Anwender in sogenannten Body-Mask-Dateien spezifiziert werden. Darüber hinaus lässt sich ein spezifisches Antennendiagramm importieren, um den exakten Typ der verwendeten Antenne zu modellieren. Speist man Flugdaten in den GNSS-Simulator ein, so werden das Antennendiagramm und die Body Mask dazu verwendet, für jeden Satelliten die Änderungen des Empfangssignals exakt zu berechnen – genau wie es in einem echten, dynamischen Szenario der Fall wäre.