Das ISS-gestützte Projekt, mit dem die Wanderungsbewegung einer Vielzahl von Tierarten untersucht werden soll, hat den Betrieb aufgenommen. Funktechnik von Rohde & Schwarz sorgt für den Datentransfer.
Bevor die Projektbeteiligten auf den Start des ICARUS-Regelbetriebs anstoßen konnten, war eine lange Durststrecke zu überwinden. Professor Martin Wikelski, Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell und Initiator sowie Mastermind des Projekts, hatte die Idee zur weltraumgestützten Tierbeobachtung schon vor 20 Jahren. Und arbeitete seither mit unermüdlicher Ausdauer und hoher Frusttoleranz an ihrer Verwirklichung. Rückschläge gab es zuhauf. So zeugt der Projektname denn auch vom Galgenhumor Wikelskis: Die desinteressierte NASA hatte prophezeit, das Projekt werde niemals fliegen, und dem mythologischen Icarus wurden seine hochfliegenden Ambitionen ja auch zum Verhängnis. Die europäische ESA winkte ebenfalls ab. Doch dank der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, einem der Hauptbetreiber der ISS, und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bekam der neuzeitliche ICARUS schließlich Wind unter die Flügel – und der Name wurde, wie es sich für ein seriöses Projekt gehört, zum sinntragenden Akronym: International Cooperation for Animal Research Using Space.