20.06.2019
Die Arbeitsweise des Automotive-Notrufdienstes eCall
Die in der Regel rote SOS-Taste im Armaturenbereich ist für alle Automodelle Pflicht, die nach dem 31. März 2018 in der EU auf den Markt kamen. Einige Marken hatten sie allerdings schon früher an Bord. Sie löst einen Anruf über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 aus. Grund für ihre Benutzung könnte ein akutes Gesundheitsproblem eines Insassen sein, das sofortige Hilfe erfordert. Oder der schwere Unfall eines anderen Fahrzeugs, dessen Zeuge man wurde.
Die noch wichtigere Funktion des eCall (emergency call)-Systems ist der automatische Notruf, der abgesetzt wird, wenn ein Airbag ausgelöst wurde, was nur bei massiver Gewalteinwirkung geschieht. Dank eCall kann man sich EU-weit darauf verlassen, dass in diesem Fall die nächste Notrufzentrale alle wesentlichen Informationen erhält, die der Rettungsdienst benötigt: Unfallort (satellitengenau), Fahrtrichtung (wichtig auf Autobahnen), Unfallzeitpunkt, Fahrzeugtyp, Antriebsart bzw. Treibstoffsorte (wichtig für die Feuerwehr) und die Anzahl der Insassen (basierend auf der Anzahl der geschlossenen Sicherheitsgurte oder anderer Sitzbelegungserkennungsmethoden).
Weitere Angaben sind optional. Um die Daten übertragen zu können, muss eine Sprechverbindung aufgebaut werden. Über diese kann sich der Operator außerdem mit den Insassen unterhalten, sofern diese dazu in der Lage sind. Aus der Audio-Kulisse lassen sich auf jeden Fall weitere Erkenntnisse gewinnen.